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Sonntag, 21. März 2010

06. Stretchen Sie Ihren Lesemuskel

Im normalen alltäglichen Lesebetrieb ist unser Lesemuskel schlaff, langsam und untrainiert. Die Ergebnisse sind daher auch dürftig, besonders was das Merken angeht. Wenn wir mehr aus dem Lesestoff herausholen möchten, müssen wir ihn kräftigen. Dazu gibt es viele Übungsmöglichkeiten. Eine davon schildere ich hier kurz.
Sie nehmen eine A4-Seite mit Text, legen einen Zeigefinger unten auf den Text und zeichnen mit dem Finger die gezeigte Figur auf dem Weg nach oben. Dabei lassen sich die Augen von der Fingerspitze ziehen, blicken aber auf den Text. Oben angekommen, sofort die gleiche Figur von oben nach unten, dann wieder von unten nach oben. Nicht festlesen, es ist eine Art Spaziergang. Das machen Sie exakt 60 Sekunden lang, also 9-11 Durchgänge. Dann schließen Sie die Augen und erzählen sich mit innerer Stimme, worum es in dem Text geht, nicht was da steht! Gewiss fallen Ihnen auch einige Begriffe ein. Diese Übung wiederholen Sie mit anderen Texten in immer kürzerer Zeit.
Den ordnungsliebenden Lineardenkern geht diese Lesemuskel-Stretch-Übung vielleicht gegen den Strich. Aber wenn einem etwas gegen den Strich geht, erkennt man: »Hier gibt es etwas Neues zu lernen.«

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