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Sonntag, 24. Juli 2011

5. »Habe nie fertig! – Der Zeigarnik-Effekt

Definition bei Wikipedia:
»Bezeichnung für das Phänomen, dass unerledigte Handlungen im Gedächtnis besser behalten werden als erledigte Handlungen. Die Psychologin Bluma W. ZEIGARNIK, eine Schülerin LEWINS, hat 1927 eine Untersuchung über das Behalten von erledigten und unerledigten Handlungen veröffentlicht. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Aufgaben, die nicht beendet werden konnten, besser gemerkt werden konnten als Aufgaben, die vollendet worden sind. Als Ursache wurde angenommen, dass bei unerledigten Handlungen Spannungen länger aufrecht erhalten werden. Erst bei der Erledigung der Aufgaben setzt Entspannung ein.«
In meinen AlphaReading-Seminaren nutze ich diesen Effekt, indem ich zum Beispiel Übungen kurz vor deren Vollendung unterbreche und mit ganz anderem Stoff fortfahre. Später wird die Aufgabe zu Ende gebracht, sofort aber eine neue begonnen.

Tipps:
Beginnen Sie Aufgabe B, kurz bevor Sie Aufgabe A beendet haben.
Schließen Sie einen Tag nicht damit ab, dass alle Aufgaben abgeschlossen sind, sondern beginnen Sie bereits mit etwas Neuem. Das gleiche gilt für das Wochenende, für den Urlaub usw.
Unser Gehirn arbeitet unbewusst an der Aufgabe weiter und – das ist wichtig – belastet in keiner Weise unseren Lebensablauf. Zudem wirkt ein untergründig beschäftigtes Gehirn – die Aufgaben sollen aber keine Peanuts sein – wie ein Jungbrunnen. Ein Urlaub zum Beispiel ist dadurch wirklich erholsam. Vergessen Sie also das Worklife-Balance-Gesülze, das im Endeffekt Stress und Unzufriedenheit generiert.

Zitat:
»Wenn ein unordentlicher Schreibtisch auf einen unordentlichen Geist hinweist, worauf deutet dann ein leerer Schreibtisch hin?« Albert Einstein.

Diese Vorgehensweise lässt sich auf viele Lerngebiete übertragen. Nach Überwindung des inneren Schweinehunds steigt der Wirkungsgrad des Lernvorgangs.

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